Es gibt ein Wort, das mein ganzes System wieder in Ordnung bringt – Danke.
Ein leises Wort mit großer Wirkung – fast zu einfach, um ernst genommen zu werden, und doch so wirksam wie ein tiefer Atemzug.
Ich verwende es wie ein Mantra – immer dann, wenn mein Alltag eine kleine Erinnerung braucht. Ob mitten am Tag oder spät in der Nacht,
kurz vorm Einschlafen oder beim Aufwachen – es wirkt immer.
Wenn mein Kopf zu voll ist, die Gedanken Purzelbäume schlagen oder meine Stimmung Richtung Keller wandert, greife ich zum Stift und beginne zu schreiben. Und wenn gerade kein Papier zur Hand ist, dann spreche, summe oder denke ich dieses eine Wort in Dauerschleife – am liebsten mit einem Lächeln im Gesicht.
Danke Danke Danke – immer wieder, ohne Punkt und Komma, wie eine feine Medizin für Herz und Geist.
Seit ich die Wasserkristalle von Masaru Emoto gesehen habe, begleitet mich dieses Wort noch bewusster.
Diese filigranen, wunderschönen Strukturen, die allein durch das geschriebene oder gesprochene „Danke“ im Wasser entstehen,
berühren mich bis heute. Und da wir Menschen nun einmal zu einem großen Teil aus Wasser bestehen, stelle ich mir vor,
wie sich diese leuchtenden Kristalle bei jedem gesprochenen oder geschriebenen „Danke“ in mir ausbreiten –
in meinen Zellen, meinem Bauch und in meinem Denken.
Mit dem Wort Danke verbinde ich den Buchstaben Gg, den ich über einen Zeitraum von 40 Tagen ganz bewusst mit dieser Botschaft verknüpft habe.
Georgius – der Väterliche, wie ich ihn liebevoll genannt habe, wurde in dieser Zeit zu meinem stillen Schreibkumpan.
Täglich durfte er mit aufs Papier – und hat dabei ganz leise meine Sicht auf alte Themen rund um Vater, Bruder, Sohn oder
Freund aufgemischt.
Nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern mit einem feinen Lichtstrahl der Dankbarkeit.
Durch das regelmäßige Schreiben dieses Symbols – mit seinen tief verwurzelten, geschmeidigen Schlaufen –
durfte ich viele alte Geschichten noch einmal durchgehen.
Nur eben diesmal nicht mit Stirnrunzeln, innerlichem Augenrollen oder stillem Protest, sondern mit dem Gedanken:
Aha. Danke. Das war auch eine Lektion.
(Okay, manchmal mit leichtem Zähneknirschen. Aber immerhin.)
Streitgespräche, Missverständnisse, raue Worte – was früher schnell auf die „unangenehm“-Liste gewandert ist,
fühlte sich mit der Zeit wie ein gut abgehangener Roman an, aus dem ich etwas lernen durfte.
Und plötzlich war da weniger Drama und Schwere, dafür mehr Verständnis – und viel mehr Sanftheit.
Vor allem meinem Vater gegenüber, der ersten männlichen Figur in meinem Leben, die mich zutiefst geprägt hat.
Was hat er alles für seine drei Töchter getan. So viel getragen, geschafft und gehalten.
Nein, ein "Ich liebe dich", ein inniges In-den-Arm-Nehmen oder zärtliches Schmusen – das gab es bei ihm nicht.
Aber wenn ich ehrlich bin: Auch er hat so etwas nie selbst erfahren. In Bayern, 1935, da wurde nicht viel gekuschelt – da wurde gemacht.
Heute sehe ich ihn ganz anders. Ich sehe seine Liebe im Leisen, im täglichen Für-uns-da-sein.
Und ich bin von ganzem Herzen dankbar, dass ich das erkennen durfte – nicht über Nacht, aber durch das Schreiben.
Georgius hat mich weich fließend auf diesem Weg begleitet hat.
Er hat nicht alles gelöscht, aber er hat meinem Blick eine völlig neue Richtung gegeben: freundlicher, gelassener und sehr viel heilsamer.
Der Buchstabe G g, mit seinen geerdeten, tiefen Schlaufen, hat mir dabei geholfen, das Erlernte zu würdigen – auch wenn es unbequem war
–
und in Dankbarkeit zu verwandeln, was zuvor noch nach Rechtfertigung oder Groll klang.
Er sagt mir außerdem: „Mach dir keine Sorgen. Du bist versorgt. Du wirst getragen und du gehst weiter.“
Während ich Zeile um Zeile G g schreibe, flüstere ich dazu das kleine Wort, das mir immer wieder den Weg zurück nach oben zeigt:
Danke Danke Danke
So breitet sich Ruhe und Frieden in mir aus. Das Wasser wird auch an der Oberfläche wieder klar, sodass ich bis auf den Grund meines Herzens sehe. Plötzlich wirken all die Dramen, die sich gerade noch so groß angefühlt haben, erstaunlich klein. Und ich?
Ich atme auf, lächle – und frage mich, warum ich eigentlich jemals gezweifelt habe.