
Sat Chit Ananda – drei kleine Worte, die ein ganzes Universum in sich tragen.
Sie stammen aus dem Vedanta, der spirituellen Philosophie des alten Indiens,
und beschreiben das Wesen des wahren Selbst – dein innerstes Sein, frei von Illusion, frei von Form.
Sat – Chit – Ananda: Die drei Qualitäten des Seins
Sat (सत्) – Sein, Wahrheit, Existenz
Das, was immer ist.
Nicht vergänglich, nicht geboren, nicht sterbend.
Das Ewige hinter allen Erscheinungen.
Wenn du bist, ohne Rolle, ohne Maske – dann bist du Sat.
Chit (चित्) – Bewusstsein, reines Wissen, reine Wahrnehmung
Nicht das Denken, sondern das Wissen ohne Worte.
Das stille, leuchtende Gewahrsein, das allem innewohnt.
Das Licht, in dem alle Erfahrungen erscheinen.
Ananda (आनन्द) – Glückseligkeit, Freude, tiefer Frieden
Nicht das kleine Glück, das kommt und geht.
Sondern die selige Stille deines wahren Wesens.
Ananda ist das, was übrig bleibt, wenn alle Wünsche schweigen.
Zusammen bedeutet Sat Chit Ananda:
„Ich bin das wahre Sein, das reine Bewusstsein, die unendliche Glückseligkeit.“
Es ist nicht nur ein Konzept – es ist ein Zustand, eine Erfahrung, eine Erinnerung an dein göttliches Selbst.
Wenn du schreibst, meditierst, liebst, lauschst – und plötzlich alles stimmt, alles klar ist –
dann bist du dort.
Sat – Du bist.
Chit – Du weißt.
Ananda – Du lächelst – still, tief, aus der Quelle.
Wenn ich in Indien bin – genauer gesagt in Simandhar City bei Adalaj – begrüßen wir uns nicht einfach mit „Hallo“ oder „Guten Tag“.
Dort heißt es: Jai Sat Chit Anand.
Ich hörte diese Worte vor etwa 14 Jahren zum ersten Mal – und war tief berührt.
Menschen schauen dir in die Augen, legen eine Hand auf ihr Herz, und sprechen diesen Gruß mit einer solchen Achtsamkeit, als würden sie nicht nur dich, sondern dein ganzes Wesen willkommen heißen.
Es ist ihr „Grüß Gott“ – so wie wir in Bayern sagen: „Habe die Ehre“.
Nur... dieser Gruß ist eine kleine Erinnerung an etwas Größeres.
Jai Sat Chit Anand bedeutet sinngemäß:
„Möge dein Bewusstsein in Wahrheit, reiner Erkenntnis und Glückseligkeit ruhen.“
Die Menschen dort leben in Frieden – mit sich, mit anderen, mit jedem Lebewesen.
Nicht überall in Indien mag das so sein – aber dort ist es spürbar.
Achtsamkeit. Herzensbildung. Innerer Reichtum, der nicht laut sein muss.
Wenn ich diese Worte einem Buchstaben aus meinem Kartenset zuordnen würde, dann wären sie für mich Zawadi – die Erfahrene.
Mit ihr habe ich viel über Karma gelernt, über Ursache und Wirkung, über Vertrauen und die tiefe Kraft der Hingabe.
Heute gebe ich dir diese Worte weiter – falls du sie noch nicht kanntest:
Jai Sat Chit Anand.
Schreib sie ein paar Mal auf. Spür, was sie mit dir machen.
Vielleicht geschieht etwas ganz Leises in dir –
ein inneres Lächeln.
Ein kleiner Friede.
Mit liebem Gruß,
Marika Jacqueline Mitterhofer