Die Geschichte der deutschen Schrift

Die Geschichte der deutschen Schrift: Von Kurrent bis Sütterlin  

Bis ins frühe 20. Jahrhundert waren die deutsche Sprache und ihre eigene Schrift eng verbunden. Die deutsche Kurrentschrift, die aus den karolingischen Minuskeln des 12. und 13. Jahrhunderts hervorging, wurde über Jahrhunderte weiterentwickelt und bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Schulen gelehrt. Ihre markanten Merkmale sind spitze Winkel und variierende Strichstärken, weshalb sie auch als "Spitzschrift" bekannt ist.  

 

Neben der Kurrentschrift gab es weitere deutsche Schreibschriften, die sich von der parallel gelehrten lateinischen Schrift unterschieden. Eine bedeutende Reform erlebte die Kurrent mit der Einführung der Sütterlinschrift im Jahr 1911 durch Ludwig Sütterlin. Diese vereinfachte Form wurde in den 1920er-Jahren zur offiziellen Schulausgangsschrift.  

 

Zeitgleich entwickelte Rudolf Koch 1927 die Offenbacher Schrift, eine Schreibschrift, die leichte Lesbarkeit mit ästhetischer Schönheit verbinden sollte. Sie konnte sich jedoch nicht als Schulausgangsschrift durchsetzen.  Obwohl diese Schriften heute nicht mehr offiziell gelehrt werden, prägen sie bis heute historische Dokumente und das kulturelle Erbe der deutschen Schriftkultur.